Peters. - Auffallen Durch Umfallen. Reviews

TRUST FANZINE (05.2008)

musikalisch erste sahne. da spürt man den mut zum experiment und die liebe zum detail. vertrackte breaks, psychedelische atmosphäre, rückwärtsloops, schön eingesetzte percussions etc. alles fantastisch. könnte ich mich satt hören von. satt bin ich jedoch von dem ganzen oberton lastigen jammergesang. das ist ja fast schon eine seuche in deutschland. das ganze wehleid, die ganze erfahrung und historie von 200 jahren deutschem leiden und sterben in knapp 40 minuten. da kriege ich langsam den föhn. jeder deutsche sänger, wenn er nicht gerade in einer instrumental-band (sic!) spielt oder unverständlichen grunzcore macht, gluabt einem hinterhältig seine letraset texte als philosophie verkaufen zu können. und dann noch in diesen gesangsphären, wo die luft dünn wird. da ist leider in den letzten zwei jahren genug rausgekommen, kann ich also nicht willkommen heißen. von der musik her volle punktzahl. joachim

BEATPUNK.ORG (05.2008)

Die neue peters.-Platte ist da. Wer die peters. nicht kennt, sie nie gesehen hat oder ihren Werdegang verfolgte, für den nur eine kleine Meldung im großen Musikbusiness, sicherlich. Eine Veröffentlichung mehr, was stört es mich. Wer aber zu der anderen Menge von Menschen gehört, denen die peters. seit ihrer Single, einem Konzert oder einer langen Nacht etwas bedeuten, wird aufatmen und denken: Endlich. Denn wie es sich für unwillige Recken der Gitarrenmusik gehört, zog sich lang, lang der Entstehungsprozeß an deren Ende »Auffallen durch Umfallen« steht. Umfallen? Durch trinken? Sind die peters. eine Trinkerband? Sofern sie es sein sollten, was sie für sich vermutlich niemals proklamieren würden, sind sie dann doch keine Trinkerband im klassischen Sinne. Trinker, in diesem Sinne, vielleicht: immer bereit eine Geschichte zu erzählen und noch ein Bier zu bestellen, egal wie sehr sich die Zeit beeilt. Eine Nacht geht nie zu Ende. Und diese Ruhelosigkeit, an deren Ende viel zu oft ein ungutes Gefühl auf dich und mich wartet, wenn das Zimmer viel zu klein ist, um dem Kater ein warmes Plätzchen zu bescheren, durchzieht diese Veröffentlichung wie selten eine Platte. Die deutschsprachigen Texte legen sich wie eine Decke aus Drahtwolle auf ein Bett in dem jemand schläft von dem man nur die Freunde kennt. NORTH OF AMERICA, Q And NOT U und LES SAVY FAV sind für die fünf Musiker sicherlich keine Unbekannten. Dennoch ist der Sound stringenter, näher an der Melodie, die sich vielleicht mal verbirgt, irgendwann dann doch wieder auftaucht. Der Punk vergangener Tage ist nicht gänzlich verschwunden, komplett raus. Nur mal beim Friseur gewesen, hat sich eine neue Jacke gekauft oder vielleicht auch nur das Dosenbier gegen eine Flasche Beck?s getauscht. Bei den peters. kommt viel zusammen, das man eigentlich getrennt kennt. Eigenwilliges Gitarrenspiel das zum Lärm tendiert wird für die saubere Linie um eine Orgel ergänzt und dann zu einem Rhythmus, der keiner sein will. So bleibt der deutsche Gesang das einzige Fragment aus den Deutschpunk?esquen Zeiten der peters., die mit »Auffallen durch Umfallen« der affektierten Masse von langweiligen Bands, die »so was mit Gitarre und deutschen Texten« machen, mal ?nen Schnaps spendiert haben und mit ihrer Musik eindeutig in Hamburg angekommen sind. Ach so, und natürlich Texte zum Nachdenken! abel vb

 

LISTEN TO EUROPE (05.2008)

"Peters" is a stroke of luck for the local indie scene. Angluar to the last note and often dodgy they sing a song of praise to the D.C. scene surrounding the label Dischord, in German words. They quickly change from pithy rap to an uneasy political torrent of words. The guitar always at hand, never broad, but in slope angles filigree, it plays with the jerky rythms of the drums and the bass. Though this is written a bit cumbersome it suits to the sound of "Peters" debutalbum "auffallen durch umfallen" ("striking by falling down"). It is one of those debutalbums, none of the others, and thereby always modestly conspicuous. It is no masterpiece, therefore a vital exclamation mark. tore & tamara

 

LAUT.DE (04.2008)

Wer hinter dem Album "Auffallen Durch Umfallen" eine Band vermutet, die unter Witzelsucht leidet, irrt. Glücklicherweise, denn Peters Debütalbum ist ein durchaus hörenswertes, Ernst zu nehmendes Werk. Ihr manchmal erfreulich kruder Mix aus Avantgarde-Indierock und Lo-Fi Postpunk hinterlässt seine Spuren im Ohr. Schon beim Opener fällt auf: Die auf Deutsch vorgetragenen Texte wirken eher wie Satz-Collagen denn wie zusammenhängende und leicht verständliche Lyrik. Und so sind es kurze Bilder, die Sänger König Wilhelmsburg im Kopf des Hörers erzeugt. Mitunter erinnert er dabei in seinem Vortrag an Von Spars ehemaligen Sänger Thomas Mahmoud. Das ganze wird untermalt von klaren, gerne auch mal komplett unverzerrten Gitarrenlinien, die sich zusammen mit der Rhythmus-Sektion hie und da zu einem White-Funk-Grundgerüst vereinen. Überhaupt dient die Musik nicht nur dazu, Texte und Aussagen zu tragen, sondern existiert gleichberechtigt. Entsprechend räumt ihr das Sextett den Raum ein, sich zu entwickeln. Und sie passt zum Sänger wie die Faust aufs Auge. Da gibt es einen "Zitronenwalzer" oder mit "Diskretion" einen sphärisch-dubbigen Instrumentaltrack. Diese musikalische Wandlungsfähigkeit hält "Auffallen Durch Umfallen" über die kompakte Dauer von 32 Minuten spannend. Peters ist mit ihrem Debütalbum sicher noch nicht der ganz große Wurf gelungen, aber die Scheibe zählt definitiv zu den spannenderen deutschsprachigen Releases des laufenden Jahres. Potential, Baby! mathias möller

 

INTRO (04.2008, Heimspiel Album of the Month)

Hier wird gar nichts wieder gut
Sie saufen, sie sind derb, sie hängen mit den Leuten von BRATZE ab und benannten sich nach einem Autohaus auf der anderen Lübecker Straßenseite. Trotzdem haben Peters. ein Album geschafft, das mehr als nur eine Emotion spiegelt und dabei sogar noch kraftvolle Statements abgibt. Klar, Underground ist Underground, Underground hat seine eigenen Kanäle und seine eigene Kundschaft und soll und will auch Underground bleiben. Trotzdem ? für ein etwas öffentlichkeitswirksameres Medium wie dieses wäre es allein aus ästhetischen Gründen schon fahrlässig, auf eine derart tolle Platte wie die der Hamburger Peters. nicht zumindest hinzuweisen. Der Puls von (Post-)Hardcore schlägt zwar nach wie vor in den USA, aber auch in Europa und Deutschland finden sich immer mehr neuralgische Punkte, Szenen und Bands, die das hohe Level aus Übersee mindestens halten können. In diesen Kontext gehören die Ex-Lübecker zwar schon etwas länger, aber erst jetzt, immerhin zwölf Jahre nach Bandgründung, bringen sie beim formidablen Kölner DIY-Label Unterm Durchschnitt ihr erstes Album heraus. Lange hat die Band an ihren Songs gefeilt, lange Wege von Studienort zu Studienort auf sich genommen ? für dieses Manifest hat es sich gelohnt. Peters. glänzen mit ungemein komplexen Songs, perfekt abgeschmeckten Gitarrenarrangements, wirkungsvollen Tempowechseln und einer vertrackten aber packenden Dynamik. Und das ist noch lange nicht alles: Darüber singt, jault und brüllt Sänger Torben, mal drohend, mal enthusiastisch, mal düster oder fordernd. Die Texte haben in ihrer Wut einen politisierten Appeal, changieren zwischen abstrakt und deutlich und wirken enorm druckvoll. ?Wir haben sicher kein positives Deutschlandbild, wir können auch mit dem Nationenbegriff nichts anfangen, aber wir wollen keine einfachen Slogans, so wahr sie auch sein mögen? erklärt Torben. Mal klingt das nach den GOLDENEN ZITRONEN, dann nach CPT. KIRK & ODER BRÜLLEN, international können Les Savy Fav und North Of America als Referenzen herhalten. ?Auffallen durch umfallen? bietet dabei sogar noch deutlich mehr als ein aufwühlendes und komplexes Klangbild. Die Platte hat wärmend-poppige Momente, sie erzählt Geschichten, sie meistert mit ?Zur Lage der Nation? auch mal vorzüglich den ausgelatschten Pfad der vertonten Medienkritik, sie lässt den Hörer aber auch auf bemerkenswert unmittelbare Art und Weise teilhaben an Schmerz und Verwirrung oder trotziger Ironie und Stolz. Sie macht es niemandem leicht, sie strotzt aber vor Substanz und Kraft. Es ist lange her, dass in dem Genre eine derart gute Platte aus diesen Breiten erschien. Verdammt viel für eine Band, die es eigentlich nur gibt, damit sich alte Schulfreunde nicht aus den Augen verlieren christian steinbrink

 

FALTER (04.2008)

wenn eine junge rockband jahrelang an den 32 minuten musik ihrer debüt-cd herumschraubt, folgt sie entweder einer ganz speziellen mission, oder sie verzettelt sich komplett. bei peters. ist alles gugegangen: dicht gewoben, bei all seiner lust am hakenschlagen jedoch auch überraschend zugänglichen und stellenweise durchaus tanzbaren rock mischt dieses bemerkenswert deutsche sextett mit keinesfalls alltäglicher textpoesie, die mal melodisch gesungen und dann wieder ganz im stil des GOLDENE ZITRONEN sängers schorsch kamerun gehetzt deklamiert wird: "keine sorge, hier wird gar nichts wieder gut" gerhard stöger

 

THE GAP (04.2008)

Peters. nehmen einen mit auf eine musikalische Reise ins letzte Jahrzehnt, als MONOCHROME, DIE KOSMO GESELLSCHAFT oder THE VAN PELT gerade ihre ersten Platten veröffentlichten, als deutschsprachige Gedankenfetzen als Songtexte genügten und trotzdem jeder verstand, was damit gemeint war. ?Auffallen durch umfallen" hätte damals ? genauso wie heute eigentlich ? den Stempel Post-Hardcore aufgedrückt bekommen. Nur damals hätte das Hamburger Sextett den Weg in die Indie-Clubs wohl noch nicht geschafft. Heutzutage ist das ja zum Glück etwas anders und so besteht die Chance, dass die herrlich unbeschwerten Peters.-Songs nicht ? wie die ihrer Wegbereiter ? zum reinen Nischenprodukt verkommen. Das wäre nämlich sehr schade, denn ?Auffallen durch umfallen" ist eine der mitreißendsten Platten seit längerer Zeit. werner schröttner

 

GREEN HELL (04.2008)

»Auffallen Durch Umfallen« heißt das neue Album von Peters aus Hamburg. Vier Jahre nach der 7? endlich das Album. War die Single noch im Posthardcore / Screamo angesiedelt, ist nun eine klare Entwicklung zu sehen. Die 10 Songs verbinden Math-Rock / Post-Punk Rhythmik mit dezent arrangierten Gitarrenparts, Keyboards, Klavier und Akkordeon. Zusammen mit poetischen Texten (mal gesprochen, mal mehrstimmig) entsteht sehr eigensinnige Musik, die an Ami-Bands wie North Of America oder At The Drive In verweißt, hierzulande an Trend, Delbo oder Die Goldenen Zitronen. Gerade wenn man denkt, man weiß wie es weiter geht, belehrt uns die Band eines Besseren und streut das nächste Break ein, und trotzdem bleibt der Sound tanzbar. Hier werden alle Stilrichtungen und Katalogisierungen überflüssig, für Peters müsste man eine neue Schublade kreieren. Man munkelt, das hier wäre die interessanteste Veröffentlichung aus Hamburg seit einiger Zeit. Da kann ich nur zustimmen.

 

DIE TAZ POP-BLOG (04.2008)

?Auffallen durch Umfallen? ist das Debütalbum einer Band, deren erstes Lebenszeichen man bereits 2004 in Form der 7-Inch-Single ?Posteingang: 17,78 cm Strukturanalyse? vernehmen konnte. Seitdem war es zwar nie gänzlich still um die Formation aus Hamburg geworden, jedoch beschränkten sich die Wahrnehmungsmöglichkeiten auf Samplerbeiträge, mögliche Auflösungsgerüchte oder Geschichten über Alkoholexzesse. Auf ein ganzes Album wartete man hingegen vergeblich. Im März 2008 ist es jetzt endlich soweit und Peters. Veröffentlichen ihr Album auf dem Unterm Durchschnitt Label - und es hat sich so einiges bei den Hamburgern getan. Frönte man auf der EP noch dem mittneunziger (Post-)Hardcore á la YAGE oder Bands, die auf dem Bremer Label Per Koro beheimatet waren, öffnet sich jetzt die Band, wirft auch mal ein Auge auf den Pop und macht so eine Veränderung durch, die auch Fingerprint und Dawnbreed bzw. Monochrome die Möglichkeit eröffneten, den eigenen Klang zu erweitern ohne dabei ihr typische Gesicht zu verlieren. Konkret heißt das, das Geschrei ist größtenteils einem rhythmischen Sprechgesang gewichen, der manchmal an THOMAS MAHMOUDS Anfänge bei THE OLIVER TWIST BAND erinnert. Schreien erscheint nur noch vereinzelt als musikalisches Ausdrucksmittel. Die Gitarren und das Schlagzeugspiel sind immer noch frickelig und lassen einen an die Zeit zurück denken, als AT THE DRIVE-IN, NORTH OF AMERICA und NATION OF ULYSSES den Post-Hardcore so prägten, wie er heute beinahe alltäglich ist. Jedoch werden die dissonanten Töne bei Peters. jetzt häufiger von poppigeren, melodischeren Akzenten unterwandert, die oft aus der Feder des neu hinzu gestoßenen Keyboarders Jobst Miksche stammen, der das Album auch mit produziert hat. Wer aufgrund des Tasteneinsatzes an THE ROBOCOP KRAUS denkt, liegt gar nicht so falsch - sofern er dabei die frühen Momente der Nürnberger im Auge behält. Textlich sind Peters. ganz in der Hamburger Tradition verwurzelt. Sprich, es wird auf deutsch und sprachlich auf hohem Niveau gesungen. Die Themen Politik, Gesellschaftskritik und die eigene Emotionalität sind natürlich nicht neu, dennoch werden nicht die immergleichen alten Phrasen gedroschen und die Texte sind alles andere als stumpfes Parolengeplärre. Abstrakt und zynisch werden Zeilen gefunden, die beispielsweise die Gentrifizierung in deutschen Großstädten auf den Punkt genau beschreiben (?Zeit als Monument?). Unter dem Strich bleibt ein Album, das kaum Wünsche offen lässt und sowohl den Postcore-Liebhaber als auch den Indie-Pop-Fan durchaus befriedigen dürfte. Michael Herbst

 

OX (04.2008)

intensives post-hardcore-gejamme, -geklimper und -gerocke aus hamburg. was mich hier anspringt, ist im besten musikalischen und auch gesanglichen sinne ein bunter cocktail aus MONOCHROME, DIE GOLDENEN ZITRONEN und allerlei posthardcore-größen jedweder herkunft. textliche griffigkeit trifft auf stimmlichen spaß daran, dinge zu proklamieren und zynisch anzuspeien, trifft auf melodienreichtum und höchst abwechslungsreiches songwriting. all das greift ineinander wie alte zahnradkumpels, die sich gerne aneinander schmiegen, ineinander greifen und die maschine drumherum damit schnurrend am laufen halten. kann es popmusik mit tiefgang geben? oder ist "kurz nach punk" (sic!), aber zu reflektiert und zu stimmig umgesetzt, um das etikett der schmutzigen subkultur zu tragen? entscheidet selbst. beide meinungen drüfen hier wegen mir gerne nebeneinander existieren, denn großee kunst muss polarisieren - und das tut dieses album mit sicherheit. weit weg von anbiedernder deutschtümelei, tief drin im kosmos musikalischen anspruchdenkens. klingt stets doof, aber, Mann! Ich muss es tun: Tipp! jörkk mechenbier

 

CRAZEWIRE.DE (04.2008)

Kinder, was für Zeiten! Kaum haben LICHTER und THE AIM OF DESIGN IS TO DEFINE SPACE den verlorenen Glauben an den deutschsprachigen Indie Rock wieder hergestellt, legen sechs Burschen mit einem Album nach, dass bereits mit dem Titel bergeweise Sympathien landet. ?Auffallen Durch Umfallen? ? welch ein Motto! Peters ? was für ein Bandname! Unterm Durchschnitt, eine Institution ist zurück und serviert eine Platte, die sich windet und kämpft, auch mit abgeschlagenem Kopf noch wie der Hund in der Pfanne verrückt wird. Man hört Spuren der GOLDENEN ZITRONEN, kann frühe FEHLFARBEN ausmachen, GANG OF FOUR-Verweise erfühlen und findet, wie bei einer Band mit Hardcore-Wurzeln üblich, eine Note good old FUGAZI mitschwingen. Dass dann dabei keine berechenbare Trendsuppe oder dumpfer Befindlichkeitbraten zusammengekocht werden, verdient ein besonderes Lob. Wie heißt es so schön im Promozettel, Peters wollen eben keine der mittelmäßigen Bands sein, denen die Frisur wichtiger ist als der Inhalt der Musik. Ob die Burschen einfach hässliche Vögel sind, mag man gern vernachlässigen, wenn die ersten Worte ?Der Haufen Scheiße, der übrig bleibt?, lauten und es zuckend, zackig und zickig mit ?Letzte Chance Vorbei? zum Auftakt kräht. Bereits im unmittelbaren Anschluss prallt man auf den Chorus des Titeltracks und ist bereit, für Peters mindestens eine Faust in den Himmel zu recken. So was kann man gerne Hymne nennen. Auch ?Zitronenwalzer? oder ?Zur Lage der Nation? verlässt selten der Mut, obgleich die Peters eine Band der inneren und äußeren Erschütterung sind. Es tut sich was in diesen Tagen. Liegt da Veränderung in der Luft? Peters tragen ihren Teil dazu bei, dass wir alle hoffentlich bald wieder in Deutschland relaxen können. bastian

 

GET ADDICTED (04.2008)

Da kann man das Pappcover mit dem feinen Artwork noch so oft drehen und wenden wie man will, die neue Peters ?Auffallen durch Umfallen? bleibt schwere Kost für den Punk-Rock-Magen. Mit Ach und Krach durch die ersten drei Stücke gequält findet Goldgräberhörer mit ?Subjekt-Objekt? zwar eine Hit-Unze, doch viel mehr gibt der Stollen für den persönlichen Geschmack nicht her. Keine Frage, Peters verstehen ihre Instrumente versiert durch zehn Titel zu steuern. Indie-Pop der besseren Sorte, aber wer Peters mal anders kannte und mochte, beißt sich an ?Auffallen durch Umfallen? leicht die Zähne aus. Genauer gesagt werden die Ohren durch des Vokalisten höchst eigenwillige Tonlage auf eine besondere Probe gestellt, der nicht jeder geschmeidige Sesselhörer gewachsen sein wird. Peters ist exzentrisch-eigenwillige Gegenwarts-Poesie. Dafür ?keep rollin´?, auch wenn meiner einer Rockherz davon unberührt bleibt. michael

 

FUZE MAGAZINE (04.2008)

DIE GOLDENEN ZITRONEN sind tot, lang leben die Goldenen Zitronen! Sorry, Peters., aber ihr wisst selbst genau, dass dieser Vergleich nahe liegt. Soonst hättet ihr wohl kaum einen Song auf eurem Debütalbum "Zitronenwalzer" genannt. Textlich seid ihr natürlich sowieso kritisch, intellektuell und ironisch - so ist das vermutlich, wenn man neben den Goldenen Zitronen viel Tocotronic gehört hat und aus Hamburg kommt. Eure Musik klingt nach dem, was manche leute mit anerkennenden Nicken und manche mit angewiderter Miene "Studentenrock" nennen. Ihr wisst, dass ihr damit die breite Masse begeistern werdet - selbst, wenn ihr eure Musik als Pop bezeichnet seid ihr viel zu konsequent sperrig und unterproduziert. Dafür Respekt, denn Konsequenz ist selten geworden. Das wisst ihr natürlich selbst, "Lage Der Nation" und so. Was ihr aber vermutlich nicht wisst: Eure Ideologie überlagert oft die Songs. Denn die sind, nur auf das musikalische Gerüst reduziert, weit weniger aufregend als das Konzept, das ihr verfolgt. Christian Suchard

 

STADT REVUE (03.2008)

um einen ziemlichen höllenritt handelt es sich bei dem debütalbum des hamburger sextetts peters, das von dem kölner label unterm durchschnitt veröffentlicht wird. weil man ja alles immer irgendwie einsortiern möchte, landet man zunächst mal bei drei bands, die das feld ganz gut abstecken: VON SPAR (zu zeiten der ersten platte), DELBO und - um hier nicht immer im referenzsumpf deutscher bands stecken zu bleiben - AT THE DRIVE-IN. soll heißen: der umweg ist das ziel. songstrukturen werden ausdifferenziert, gebrochen, zerstört und ganz anders zusammengefügt. ausruhen ist selten erlaubt, denn sobald man sich irgendwo festgehört hat, kommt ein break: ein taktwechsel oder eine krasse emotionale wendung. musiker, die derart vorgehen, stellen ansprüche an den hörer und fordern eine hundertprozentige konzentration auf die kunst. hier wird pop zum künstlerisch-autonomen selbstzweck. gut ist, wenn die sache trotzdem aufgeht: wenn die musik nicht in formale, akademische schockstarre gerät, sondern über den verfrickelten habitus deutliche emotionale signale gesendet werden. das gelingt peters: konfusion, desorientierung, zerrissenheit, innerliche aufgewühltheit - diese gefühle werden von der dringlich gespielten musik, dem energiegeladenen gesang und den zerfahrenen texten eindrucksvoll transportiert. wenn man sich dei band beim spielen vorstellt, denkt man nicht an bebrillte postrock-gniedler mit schal, sondern an eine wütende hardcore-kapelle. klassischerweise müsste hier jetzt stehen, dass das alles im konzert gewiss noch deutlich intensiver rüberkommt. in diesem fall steckt aber auch schon der tonträger voller energie. oliver marig

SELLFISH.DE (03.2008, Album Of The Week)

Nun ist es also da: das Debütalbum der peters.. Nach jahrelanger Wartezeit, in der wohl gerade die treuesten Fans der Chaostruppe nicht mehr damit gerechnet hatten. Als ?Chinese Democracy? hatte man bereits das bezeichnet, was jetzt mit dem sympathischen Namen ?Auffallen durch Umfallen? endlich via unterm durchschnitt erscheint. Viel ist nicht mehr geblieben von den peters., die 2004 die fantastische 7-Inch ?Posteingang 17,73cm Strukturanalyse? veröffentlichten. Geschadet hat es ihnen nicht. Die Veränderung, die man sicherlich auch Weiterentwicklung nennen darf, resultiert sicherlich daraus, dass die Band ?aus der Hamburger Hard-Alk-Szene? (Thees Uhlmann, Tomte) selbst zu ihren größten Kritikern zählt. Und die (Ver)Wandlung hat bestimmt auch mit Besetzungswechseln zu tun, die das Bandgefüge nachhaltig verändert haben. Ein einfacher Prozess war das nicht: ?Allein die Aufnahmen haben über zwei Jahre gedauert, unterbrochen durch etliche Versuche ihrer Mitglieder die Band aufzulösen, sich anderen Dingen zu widmen, sich von ihren ausgeprägten Selbstzweifeln unterkriegen zu lassen.? (Simon Rass, Grand Hotel van Cleef) Sie haben sich in all den Jahren also nicht nur ?den Kanal dicht gehauen? (Torben, peters.), sondern vor allem mit sich und ihrem Schaffen gehadert. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Ihre früheren Songs hatten bereits so ziemlich alles, was man von intensiven Indie-Hardcore erwarten konnte: Tiefgang, Mut, Energie und eine abstrakt-politische Botschaft. Damit waren sie aber irgendwann offensichtlich selbst nicht mehr so glücklich und deshalb wird auf ?Auffallen durch Umfallen? kaum mehr geschrieen, dafür der Popmusik die Tür weit aufgehalten. Dass ?Pop? hier in einem ganz speziellen Kontext zu sehen ist, muss nicht näher erläutert werden. Im Radio werden peters. natürlich immer noch nicht stattfinden, aber es gibt nun in den Songs mehr Momente, an denen man sich festhalten kann. Es ist trotzdem ein Album geworden, dass man immer und immer wieder hören muss, bis es seine ganze Wirkung entfaltet. Dann kriegt man Nummern wie ?Letzte Chance vorbei?, ?Lage der Nation? oder ?Zitronenwalzer? (die Verneigung vor den Goldenen Zitronen) aber nicht mehr so schnell aus dem Gehörgang. peters. legen eine ungeheure Musikalität an den Tag, die man bisher so nicht kannte und aufgrund ihrer destruktiven Konzerte auch so nicht erwarten konnte. Textlich geht es mehr denn je um Herzscheiße und Gesellschaftskritik, musikalisch werden Freiräume geschaffen und Bands wie NORTH OF AMERICA und AT THE DRIVE-IN zitiert. Hätten sie vielleicht noch zwei direktere Nummern wie ?(Diskretion) Deluxe? mit an Bord genommen, hätte es wohl Höchstwertungen gehagelt, doch genau darum ging es ihnen ja eben nicht und deswegen haben uns peters. ein Album geschenkt, von dem man mindestens so lange zehren kann, wie die Band für die Entwicklung von selbigem gebraucht hat. sebastian

ROTE RAUPE (03.2008)

Umfallen als Ideallösung um dem Auffallen aus dem Weg zu gehen? Ducken, sich kleinmachen oder einfach mal die Sonnebrille abnehmen? Mein Gott, die Sonne, sie versteckt sich ja doch die ganze Zeit hinter den Wolken. Also Schluss damit und runter mit den Spiegelgläsern. "Peters." singen davon ein Lied oder zwei. Umfallen und sich fangen, wieder umfallen, wieder fangen. Sich selbst dazu zwingen zu stolpern ist eine Weisheit, deren sich "Peters." angenommen haben um ihrer Musik den notwendigen Quereinschlag zu verpassen. Dieser bricht von allen Seiten auf die 10 Lieder ihres Debütalbums "Auffallen durch Umfallen" ein. "Peters." sind ein Glücksfall für die hiesige Indieszene. Kantig bis zum letzten Ton und sehr gern vertrackt singen sie in deutschen Worten ein Loblied auf die D.C. Szene um das Label DISCHORD. In Windeseile Wechseln sie dabei von markigem Sprechgesang zu unruhigen politischem Wortdrang. Die Gitarre dabei immer im Anschlag, aber nie breit, sondern in schrägen Winkeln filigran, umspielt sie die ruckartigen Rhythmen von Schlagzeug und Bass. Auch wenn das jetzt ein wenig sperrig formuliert ist, passt es doch genau so zu dem Sound von "Peters." "Auffallen durch Umfallen" ist eines von diesen Debütalben, keines von den anderen (auf gar keinen Fall), und dabei immer unauffällig auffällig. Es ist ein kein Meisterwerk, dafür aber ein aktionistisches Ausrufezeichen. Und überhaupt: "ich lasse mir doch von einem Fernsehgerät nicht vorschreiben wo ich hinsehen soll." Damit ist alles gesagt, jetzt geht es ans Hören. tore

BROKEN SILENCE (03.2008)

Das langerwartete Debütalbum der Hamburger Indie-/Post-Punk- Formation PETERS. auf dem Kölner Label unterm durchschnitt. PETERS. sind inzwischen zum Sextett angewachsen und haben seit ihrer Debüt-EP (7" 03814) eine deutliche Wandlung von ihren Post-Hardcore / Screamo-Wurzeln hin zu einem offenen und leichteren Soundkonzept vollzogen. Die 10 Songs des Albums verbinden durch Math-Rock und Post- Punk geschulte, ambitionierte Rhythmik mit oft erstaunlich dezenten und toll arrangierten, sich umspielenden Gitarrenparts, Keyboards, Klavier oder sogar Akkordeon. Zusammen mit den poetischen Texten entsteht sehr eigensinnige Musik, die US-Bands wie AT THE DRIVE IN oder NORTH OF AMERICA mitdenkt, aber auch Bezüge etwa zu TREND, MARR, DELBO oder DIE GOLDENEN ZITRONEN herstellt. Die Band, die live für ihre von Improvisation und Hingabe geprägten Auftritte bekannt ist und eine stetig wachsende Zahl von Anhängern um sich schart, hat mit Auffallen Durch Umfallen ein sehr eigenständiges und souveränes Indie / Post-Punk-Werk geschaffen. jan

HAMBURGER ABENDBLATT (03.2008)

Quirlige Quergeister. In der momentanen Veröffentlichungsflut an Deutschrockkapellen aufzufallen ist schon eine Kunst. "Auffallen durch Umfallen" heißt in diesem Sinne das Debütalbum der sechs quirligen Quergeister von peters., dessen programmatischer Titel sich als Handlungsanweisung zur Totalverweigerung entpuppt. So fällt die Bezeichnung der Musik der Hamburger auch auffallend schwer. Die knalligen Post-Hardcore-Attacken widersprechen lautstark den mit Pop liebäugelnden Refrains. Die Rhythmustruppe frickelt wild hinter den Gesangslinien und schmeißt sich zarte Pianosoundflächen an den Hals. Der Text dazu seziert Szenepolizisten und tritt Trends mit zynischen Gänsefüßchen. Was ist das? Nun, hier ist alles fühl- und tanzbar zugleich. Bei der Releasefeier des Albums am 28. März im Grünen Jäger zusammen mit der Hamburger Combo HERRENMAGAZIN wird sich zeigen, wem peters. bisher aufgefallen sind. christian dittloff

 

MAINSTAGE (03.2008, Album of the Month)

Eins vorneweg: Die Platte mit ?Der Haufen Scheisse, der übrig bleibt? beginnen zu lassen ist erst seltsam, dann vor allem eins - mutig. Zeigt aber auch: einfach wird es hier nicht, wenn - die Band, die sie Hamster nannten - peters. ihren ersten Longplayer veröffentlichen, endlich. Die Band peters. kommt aus einer Zeit, in der deutsch singende Bands noch aus Hamburg kamen, und die Band kommt aus einer Bewegung, in der es noch als unangenehm galt, auf deutsch-sein stolz zu sein. Nicht von ungefähr veröffentlichen sie nun ihr Debüt auf dem fame-of-I cant relax in deutschland-label unterm durchschnitt. Zur Bandgründung findet man das Jahr 2001 und veröffentlicht wurde bisher bis auf Compilationbeiträge erst eine 7inch. Keine Ahnung was die peters. in der Zwischenzeit so alles gemacht haben, Bier trinken vielleicht. Subjekt - Objekt zum Beispiel ist ein Lied, was schon seit Jahren als mp3 durch die Gegend (und durch meinen Kopf) geisterte und - nun in einer leichten Variation - natürlich auf dem Album gelandet ist. Keine Sorge, hier wird gar nichts wieder gut. Keine Sorge, hier wird gar nichts wieder gut. Das ist das Ziel - Subjekt. Das sind wir - Objekt. Das ist das Ziel - Subjekt, es sind wir - Objekt. Keine Sorge, was man nicht sieht, keine Sorge, muss man nicht sehen.Das liest sich von vorneweg erstmal eher un-poetisch, auditativ kommt manische Wiederholung und leises Schreien dazu, das verwirrt zunächst, lässt aber - wenn man es zum zweiten und dritten Hören schafft - nicht mehr los. Diese Band ist alles andere als eingänglich und speit jede mögliche Anbiederung weit von sich, das ist keine Musik zum nebenbei Hören, und schon gar keine Musik, die langweilig wird. Hier wird nicht weniger geschafft, als textlich kryptisch zu bleiben, ohne verkopft zu sein, ohne sophisticated sein zu wollen, und ohne jemals langweilig zu sein. Sänger König Wilhelmsburg erarbeitet so den Rahmen, in den sich die Musik legt. Manchmal schräg, manchmal nah an der Histerie - dann wieder bedacht, fast ruhig. Warum das Herz dieser Stadt verloren geht an Kaffee und Milchschaum und schlechtem Geschmack.Oft wird man das Gefühl nicht los, die Platte wird mit jedem Lied besser, neben den verstörenden Subjekt/Objekt und Zitronenfalter (ja genau: ZITRONEN, GOLDENE) arbeiten sich immer mehr die von melancholisch anmutender, Hamburg entsprechend düsterer Lyrik getragenen Pferdefüsse und Weißes Jacket, Weiße Hose hervor. Ein Glücksfall für diese Platte (oder zumindest den audiophilen Hörer eben jener) scheint das Mastering durch Chris von Rautenkranz im Soundgarden gewesen zu sein, peters. in dieser Qualität hören zu können ist wirklich erstaunlich. Man denke an vorherige online-Veröffentlichungen oder auch die ansonsten äußerst sympathisch aufgemachte 7inch Posteingang 17,78 cm Strukturanalyse, nun versteht man den Gesang, kann Instrumente zuordnen, ganz neues Hörgefühl, das! Doch keine Sorge, DIY Attitüde und unbequem-sein ist weder aus der Band (die u.a. bei Herz statt Kommerz oder aber auch bei fairliebt partizipieren) noch aus diesem Album gewichen. Und auch wenn Posthardcore nunmehr in die Kategorie ?Wurzeln? gehört, Pop wird hier noch lange nicht gemacht, schon gar nicht einfach: Angenehme Melodien werden früh genug durch aufgeregten Gesang oder eine verquerte Gitarre unterlaufen. Mit Mut zur Poesie und Hang zur Selbstdestruktivität schaffen peters. es hier als eine der wenigen Bands mal genau das abzuliefern, was der Promozettel verspricht: Das ist das intensivste, was es seit langem aus Hamburg zu hören gab. christian

 

PLATTENTESTS.DE (03.2008)

 

Dissonanz ist auch nur eine Frage der Einstellung, der Gewohnheit und Umgebung. Nehmen wir einen Song wie "Subjekt/Objekt" von Peters' Debüt "Auffallen durch Umfallen". Wenn hier die Gitarren eher ein wenig beschwipst um die Akkorde schlingern, das Schlagzeug ständig ein paar Gedanken schneller zu sein scheint und der Bass nach vorne und hinten zugleich arbeitet, um alles am Tuckern zu halten, rieselt selbst dem unerschütterlichsten Apologeten noch so kaputt gekreischter Beatles-Liveaufnahmen schon mal das Wörtchen "krumm" wie Schuppen aus der Pfiffikusfrisur. In Wahrheit aber gehört genau diese Art des Musizierens in gewissen Kreisen überm großen Teich schon längst nicht nur zum guten, sondern zum einzig erstrebenswerten Ton. Eigentlich also keine große Überraschung, diese Musik. Es sei denn, sie begegnet einem auf einmal in der hiesigen, längst bloß noch ihre eigene Geschichtlichkeit einverleibenden Indielandschaft wieder. Peters sei Dank. Viel Kraft, eine Menge Energie, eine klare, doch durchbrochene Harmonieführung und eine vor allem rhythmische Dringlichkeit, die man von deutschen Bands zuletzt nur noch sehr selten zu spüren bekommen hat: Post-Hardcore und Math-Rock sind auf "Auffallen durch Umfallen" mindestens ebenso dick im Geschäft wie die eine oder andere Die-Sterne-Orgel oder auch Kante-Ausweichmanöver. Ein Genreclash, dem Peters dadurch begegnen, dass sie Songs wie das aus Schlagzeug-Stakkati verbissen zur Ballade herunter getretene "Pferdefüsse" oder das hervorragende "Weisses Jacket und weisse Hose" ständig auf den falschen Fährten des kleinsten gemeinsamen Nenners in die Irre führen. Was Peters hier an Schnittpunkten auffinden und erzeugen, das kann allein schon als wichtiger Kommentar gelten und für eine gewisse, jahrzehntelange Ignoranz der heimischen Musikszene ebenso stehen wie für den neuen Druck einer anderen Generation. Musikalisch macht sich diese konzentrierte Arbeitsweise daran bemerkbar, dass die Songs auf "Auffallen durch Umfallen" zunächst scheinbar skizzenartig aufgeschlagen werden, dann aber doch als differenzierte Pläne und Kartographien funktionieren. Damit bewegen sie sich in jener Mischung aus Flüchtigkeit und Strenge, nach der der echte Weg erst noch begangen werden muss. Der abgehackte, in typischer Proto-Hysterie vorgetragene Gesang von König Wilhelmsburg (oder war's Hatschi Halef Gesundheit?) fügt sich wie ein Heilung und Wunde zugleich anzeigendes Narbengewebe in diesen Klangkörper. Eigentlich ein längst bekanntes, mehr oder weniger zu ertragenes Hamburger-Schule-Klischee, wird dies in Peters' Songs zu neuem Leben aufgeschüttelt und benutzt sie seinerseits wie Landkarten. "Als wir uns versprachen: Nur die Dinge ändern und niemals uns / Diese Gefühle von damals sind die blinden Passagiere von heute." Ein Gesang wie ein Reisebericht über mehrere Atlanten und durch verschiedene Seelen - die der Musik, der Genres und der textlichen Kreuzübergewächse aus Hardcore-Du,Du,Du-Finger und urdeutschem Indie-Schläfenkratzer. Mahnen durch Grübeln, also. Und Beifall klatschen durch beide Daumen hoch. tobias hinrichs

FLIGHT 13 (02.2008)

Die Indie-Rock-Rumpelkammer, wie sie sich selbst betiteln, mit neuem Debut Longplayer. Aus Hamburg kommen die Jungs und treten ein vertracktes, tanzbares Feuerwerk an Dynamik, Tempo und Breaks los. Post-HC, Screamo, Emo, No Wave, HH Schule und auch eine Prise Indietronic werden hier wild vermischt und dicht verwoben. Plinkende Gitarren zu straighten Beats, hoppla, überraschende Breaks, meist mehrstimmiger Gesang, oder auch mal Zitronen mässig gesprochen mit politischen bis lyrischen Texten, dann wieder Noiseattacken und Schrammel-Parts. Alle fünf Jungs beherrschen ihre Instrumente ziemlich perfekt, können singen und schaffen es aus sehr individuellen Fähigkeiten eine breite Pallette an Variationen zu bieten. Die Liste an Referenzen reicht von North of America, Yage oder auch frühe Robocop Kraus, bis zu Trend oder Schneller Autos Organisation. Anspruchsvoll und neben Captain Planet oder Katzenstreik eins der Topthemen von * Unterm Durchschnitt


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