Captain Planet - Wasser kommt Wasser geht. Reviews

TRUST FANZINE III (08.2008)

interessant erscheint mir hier vor allem eine gewisse at-the-drive-in-note, im gesang, aber auch in den songs, die das naheliegende oft genug verschmähen, um auch die (ja immer noch in beiderlei sinn) hörbaren vorbilder (oma hans, muff potter et al.) hinter sich zu lassen, eine wütende eleganz, die an die texaner erinnert, eine gewisse dringlichkeit, die diese platte weit über die abgründe von deutschpunk (muss sterben...) hinaushebt. das hat schon ganz entschieden was für sich. stone

 

TRUST FANZINE II (02.2008)

um ersten mal hab ich von Captain Planet in trier live gehört. das hatte mir so gut gefallen, dass ich mir die 7 inch EP mitnahm, die ich für sehr gelungen halte. nun also ein album und da ich die EP schon eine weile nicht mehr gehört habe, war ich erst noch mal überrascht über den gesang, der wirklich wiedererkennungswert hat und an den ich mich auch definitiv erst einmal gewöhnen musste. hier galt für mich, dass das album mit der zeit reift und es sich mir erst nach mehrmaligen hören erschließt. ja, zu beginn war ich wirklich skeptisch, ob Wasser Kommt Wasser Geht gut ist. es ist das debüt-album des quartetts aus hamburg - und woher auch sonst sollen die vier herstammen, wenn nicht aus dem norden, genauer hamburg. man erkennt diese art von musik und verbindet sie einfach mit der hamburger gegend. wasser liegt da nahe und der titel des albums damit auch. der emotionale, deutschsprachige punkrock von captain planet ist wirklich schön, ja mir drängt sich der begriff romantisch auf, denn das assoziiere ich mit den texten und der musik: eine gewisse art von romantik. und diese romantik entsteht aus dem schwälgen in erinnerungen und der ausdruck von gefühlen. dass das emotional- ist, was hier geboten wird, liegt auf der hand und so bieten sich 31 minuten ... sagen wir emotional-romantischer, deutscher punkrock der erinnerung. ich finde das einfach schön, gebe aber zu, dass ich befürchte, dass die musik von captain planet gefahr läuft, sich schon bei einem zweiten longplayer abzunutzen. ich wünsche ihnen, das es nicht so kommt, denn nicht nur wasser kommt und geht. andreas

 

FUZE MAGAZINE (01.2008)

bei der sturmflut an guten bands könnte man meinen, in deutscher küstennähe wird etwas ins leitungswasser gemischt. analog zu ihren engen freunden von MATULA spielen captain planet nachdenklichen punkrock mit deutschen texten, der unter älteren semestern eine wohlige erinnerung an die neunziger jahre aufkommen lässt. weniger dissonant als die kollegen, dabei aber mit genügend ecken und kanten, einem überragendem gespür für harmonie und dynamik sowie einem großen musikalischen verständnis für eingängige lieder mit substanz. "wasser kommt, wasser geht" schwappt beständig hin und her zwischen melancholischer ebbe und euphorischer flut. im gegensatz zu den texten von MARCUS WIEBUSCH oder JENS RACHUT sind die geäußerten gedanken nicht ganz so kryptisch, aber doch mit so viel subtiler metaphorik überschwemmt, dass man abtauchen kann und dabei tatsächlich abschalten kann. kurzum: im norden wurde mal wieder alles richtig gemacht und das seepferdchen-abzeichen bestanden. den freischwimmer in gold gibt es dann im nächsten juze oder besetzten haus zu erleben. christoph biwer

 

DIE TAZ POP-BLOG (12.2007)

Album des Monats. Stromgitarren und Emotionen. Captain Planet lösen ein, was sie mit Split-Tape (mit den befreundeten Matula), Vinylsingle und unzähligen Livekonzerten versprachen. Sie veröffentlichen nichts weniger als das deutschsprachige Punkrockalbum des Jahres. Man bedenke, es gab durchaus Konkurrenz dieses Jahr. Muff Potter, Jupiter Jones, Turbostaat und wie sie alle heißen. Sie veröffentlichten durch die Bank gute Alben. Nur Captain Planet toppen all das mühelos. Weil sie dringlicher sind. Weil sie in Worte fassen, was eigentlich nicht in Worte zu fassen ist. Die schier unerträgliche Schönheit des alltäglichen Kampfs gegen den Wahnsinn, der sich Leben nennt. Wenn Sänger Arne gegen seine eigene Gitarre anschreit, dann mit einer Energie, dass man sich kaum vorstellen kann, wie ihm auf der Bühne nicht die Puste ausgehen könnte. Captain Planet schaffen es, rauer zu sein als die Konkurrenz und doch Melodien für Millionen zu schreiben. Dazu sind die Texte fernab aller Klischees. Das Ergebnis: Intelligenter Emopunk, der einen schneller die Faust in die Luft recken lässt, als die Band es sich wahrscheinlich in ihren kühnsten Träumen ersehnt hat. Energetisch, mitreißend und voller Sätze, die man sich auf den Oberschenkel tätowieren könnte. Captain Planet rumpeln dreißig Minuten ohne Atempause durch ihr Album, und erzählen dabei von den großen und kleinen Wunden, die der Alltag so mit sich bringt. Spielen, als ob es um ihr Leben ginge und knallen damit ungebremst in dein Herz. Und so sehr ein Satz wie ?Gegen jede deiner Stärken stellt sich eine Schwäche? auch nach Suhlen im Selbstmitleid riecht, Captain Planet machen genau das nicht. Selbst nach zwei Monaten Dauerrotation kribbelt es noch, wenn die ersten Töne von ?Wespenstich? erklingen. Es wird einfach nicht schlechter. Ganz im Gegenteil. In ?Ohne Worte? heißt es ?Heute Nacht hab ich die Welt verstanden ? und sie mich?. Und wir haben eine leise Ahnung, was damit gemeint sein könnte. Sebastian Zapf

 

WASTE OF MIND (12.2007)

Unterm Durchschnitt veröffentlichte 2005 schon die EP "Unterm Pflaster der Strand" der Hamburger Captain Planet - darauf das geniale "Baumhaus". Zwei Jahre und ein Split-Tape mit Matula später kommt über dasselbe Label endlich das Debütalbum. Und auch wenn keiner der darauf enthaltenen Songs so brennt wie "Baumhaus" hat es doch alles, was man erwartet: Allem voran der für diese Band so typische Gesang von Arne, eingehüllt in treibenden Punkrock, der nie davor zurück schreckt einmal das Tempo herauszunehmen. Energie und Spielfreude sind ständig zu spüren, die Melodien sorgen für den nötigen Hymnencharakter. Wir kennen das seit es Oma Hans und Turbostaat gibt. Und Captain Planet müssen sich hinter diesen Namen nicht verstecken. Ein weiterer Bonuspunkt sind die sehr persönlichen Texte - traut sich ja auch nicht mehr jede Band heute. Erstaunlich dabei auch, wie Arne es trotz ständig vorhandener Melancholie schafft, den Songs eine mutmachende Kante zu geben. Stellen wie "Komm, lass uns Leben!/ Vielleicht ist alles bald schon vorbei", lassen sich zudem prächtig mitsingen, während sich ein bisschen Gänsehaut entwickelt. "Wasser kommt Wasser geht" gehört mit Matulas "Kuddel" und Turbostaats "Vormann Leiss" zu den besten deutschsprachigen Punkscheiben 2007. julius stiebert

 

 

IN YOUR FACE (12.2007)

Dieser Bandname. Darüber könnte man sich jetzt auslassen. Doch anstatt jetzt hier Anekdoten über den vermeintlichen Lieblingshelden der Waldorffraktion vom Stapel zu lassen, widmen wir uns lieber dem Wesentlichen: Der Musik. Denn die ist so was von erwähnenswert, dass jedes weitere Wort über Nebensächlichkeiten Verschwendung wäre.
Vorweg: Das Debütalbum der Hamburger ist definitiv ein Anwärter auf die Platte des Jahres im Bereich deutschsprachigen Punkrocks. Das die klassische Definition von "Deutschpunk" mittlerweile verstaubt ist und man keine Mode  mehr in Form von extremen Aussehens braucht, um authentisch zu wirken (und zu sein) wird in Anbetracht der aktuellen Entwicklung auf diesem Sektor immer klarer (Gott sei dank). "Deutschsprachiger Punkrock" ist mittlerweile fast zu einem eigenen Genre herangewachsen. Und wem Speerspitzen wie TURBOSTAAT und MUFF POTTER schon zu gross geworden sind, für die gibt es ja noch PASCOW, DÜSENJÄGER oder eben CAPTAIN PLANET.
Letztere  treten auf ihrem Debütalbum von Anfang an ordentlich aufs Gas und nehmen den Fuss auch nur selten wieder runter. Treibender verdammt melodiöser Punkrock, durchzogen von Powerchords, solide getragen von Bass und Drums und vorangetrieben durch den wunderbar fordernden Gesang. Die kleinen Melodien sind darauf angelegt zu gefallen, sind meist unspektakulär aber detailverliebt und absolut prädestiniert dafür nach mehrmaligem Hören hängen zu bleiben. Das es in Hamburg nun mal nicht das schönste Wetter gibt, spiegelt sich auch in den Texten wieder. Melancholie ist hier Trumpf. Wenn dieses kleine böse Wort EMO nicht schon mit so vielen Vorurteilen zu kämpfen hätte ... ja dann müsste es hier fallen. Was aber nicht heissen soll, dass man es hier mit weinerlicher Musik zu tun hat. Zwischen Erwachsenwerden und Kindheitserinnerungen haben sich CAPTAIN PLANET ihren Platz gesichert. Songs wie "Spreu vom Weizen" laden sowohl zum lachen und grinsen, als auch zum weinen ein und manchmal hat man das Gefühl, dass sogar beides gleichzeitig gehen könnte. Faust ballen oder der Griff zum Taschentuch vom Discounter ... es hängt von der Situation und der eigenen Stimmung ab. "Wasser kommt und Wasser geht" ist direkter als ihre meisten Referenzplatten. Sie fordert den Hörer weniger heraus, Zugang zu Text und Musik zu finden ohne dabei naiv oder plump zu klingen. Denn trotz weniger kopflastigen Textzeilen findet der Freund der gepflegten Sprache etliche intelligente Wortfetzen für die es sich lohnt, den Edding zu zücken. Einzelne Songs herauszuheben erscheint beim Durchhören der Platte als nicht gerecht oder einfach nicht sinnvoll. Das Gesamtding ist einfach so verdammt rund und frei von Ausfällen, dass die 11 Songs hintereinanderweg sich als kleines Gesamtkunstwerk zusammenfügen. Das hier ist ganz nah an einer Höchstwertung. Benni

 

YELLOW IS THE NEW PINK (12.2007)

Imagine a dike in Dithmarschen and a heartbroken teenager on a moped riding on it, earplugs plugged in, volume at maximum and screaming along with his favourite band in order to get over just having been dumped for the first time. Of course we don?t know what she or he is listening to but I like the thought that it might be Captain Planet. Thos band is like the perfect soundtrack for building you up when you are down. They have this supreme mix of a fundamental melancholia and an unshakable optimism. The beautiful harmonies and melodies in the guitars are just awesome and feel like home. The drums are straight forward and keep the energy level high all the way through the album. Finally singer Arne?s heavenly voice sounds like it was made to save lives. Perfect intonation, superb vocal lines and an expression that simply makes you believe in every word he?s singing. The lyrics are brilliant too and full of awesome metaphors. The artwork by singer Arne von Twistern himself is beautiful as well and makes it worth buying the vinyl to have it in maximum size. I really love this band and it feels good to know that somewhere up there in cold and rainy Hamburg there is still some people who keep writing song that can bring you through the night. The only ?negative? thing I can say about this is that as brilliant as this record is their best song is still (and will always be) ?baumhaus? from the 7?! jan

 

GREEN HELL (12.2007)

ntelligenter deutschsprachiger Punk /Indierock. Steht frühen MUFF-OMA-STAAT-Alben in nichts nach und ist "die beste Punkplatte der letzten Jahre" (Die Zeit). Die Band knallt uns ein Album auf den Tisch, dass sich vor anpeitschenden Rythmen vor der Emoschublade sträubt und vom lyrischen her in Regionen vorstößt, die sich bei so manchen Kollegen mitlerweile vermissen lassen. So entfaltet diese Platte auch nach vielen Durchgängen eine Wirkung, bei der andere Alben schon längst fad wirken. Den Spirit von ihren Touren durch die D.I.Y.-Paläste der Republik merkt man Captain Planet dabei an, denn mit Schmörgelpapier wurde die glatte Oberfläche bearbeitet und entfaltet dadurch ihren ganz eigenen Charme.

 

 

APONAUT.ORG (12.2007)

Post-Punk, Emo-Core -- nenn es wie Du willst. Fest steht bloß: Hier geht`s nicht nur mit Herz, sondern auch mit Hirn zur Sache, mit guten Melodien und gleichzeitig vertrackt genug um interessant zu bleiben. Und auch wenn das alles eher wenig konkret politisch ist, klingen CAPTAIN PLANET doch immer noch nach einer ganz anderen Dringlichkeit als TOMTE und Popperkollegen. atakeks


TRUST FANZINE I (12.2007)

Dieser Stil ist zur Zeit richtig angesagt in Deutschland, mit Vorreitern wie TOMTE und KETTCAR, aber auch TURBOSTAAT und ESCAPADO ist der Deutsche Mann mit seinem Weltschmerz  als Gegenstand der Lyrik wieder voll etabliert. Sturm und Drang und eine gehörige Portion Selbstverliebtheit ist nichts für mich. alva

 

LAUT.DE (12.2007)

Seit 1978 beschäftigt sich die Welt mit der Frage, ob Punkrock nun endgültig erledigt ist oder ob er in seinen diversen Ausformungen und Verirrungen weiterlebt. Über die Jahre hat sich der Deutschpunk zu einem eigenen Subgenre entwickelt und dabei unterschiedliche Pfade genommen: Die einen enden bei WIZO, andere bei den HOSEN oder den ÄRZTEN, wieder andere bei JENS RACHUT. Der Mitbegründer von Bands wie DACKELBLUT, OMA HANS, BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE oder zuletzt KOMMANDO SONNE-NMILCH stach mit seinen Bands immer wieder als Richtungsweiser heraus. Zuletzt fand er in TURBOSTAATt gelehrige Schüler, nun auch in Captain Planet. Deren Langspieldebüt "Wasser Kommt Wasser Geht" fährt vom ersten Moment an ins Gehör und in die Glieder. Massiver Beckeneinsatz bei den Drums, ein schnarrender Bass, Powerchords mit der Gitarre und dazu die mal gesprochenen, mal gesungenen Texte von Frontmann Arne: Captain Planet spielt Powerpoppunk mit dem Herz in der Hand und dem Fuß tief im Arsch. Die Lyrics denken um die Ecke, thematisch geht es um das Leben und den Mangel an Veränderung in einer Kleinstadt ("So Much Water So Close To Home") oder das Ende einer Beziehung ("Ohne Worte"). Die Musik untermalt das alles mit der größtmöglichen Geste. Dringlichkeit und Intensität galore. Das Hamburger Quartett atmet seine Musik, und sie will, dass der Hörer sie ebenfalls über jede Pore in sich aufnimmt. Wer sich drauf einlässt, bekommt die ganz große Punkrockfrischzellenkur verpasst. Mathias Möller

 

BLUEPRINT FANZINE (11.2007)

"Zeig mal! Captain Planet, Abenteuer im Metadelta. Äh, Du hörst alte Hörspiele auf deinem iPod?" - "Nee, Punkrock, Digger, Punkrock!" Aber das Gefühl ist schon irgendwie das gleiche. Wo damals die Prof. Mobilux-Cassette mit spannenden Geschichten in ihren Bann zog und lebhafte Bilder herbeizauberte, sorgt heute vor Energie nur so überschäumender Schraddelpunk für die emotionale Abholung, in Gestalt von CAPTAIN PLANET aus Hamburch. Ihre Debüt-EP "Unterm Pflaster der Strand" vor zwei Jahren hab ich gefressen wie Bunte Tüten, umso gespannter war ich auf das erste Album. Nicht nur ich. In den letzten vier Jahren sind die Kapitäne unermüdlich durch die Juzen der Nation geschippert. Der mitsingende Mob auf den Konzerten wuchs stetig, und die mittlerweile stolze 77 Mitglieder zählende StudiVZ-Gruppe ist heiß am diskutieren, welcher Song denn nun der beste sei. Bekanntheitsgrad: gezügelter S-Kurvenverlauf, mal sagen. Mit dem neuen Album dürft's definitiv steiler werden. Bereits die Illustrationen in "Wasser kommt, Wasser geht" lassen vermuten, dass man noch immer leicht wehmütig versucht, die großen Füße für einen Moment zurück in die Kinderschuhe zu schieben. Da hat man auf dem Cover die Erinnerungen nun endlich in Kartons verstaut, und dann packt sich der zornig dreinblickende Bengel von selbst wieder aus, als stinke ihm was gewaltig. Und genauso zornig beginnt Arnes eindringlicher Gesang im ersten Song "Wespenstich". Fast schon niederschmetternd wird losgeknüppelt: "Dein Rückgrat gebrochen, dein Herz tobt wie ein Kind, von Wespen gestochen", bis die zweite Gitarre einsetzt und das Ganze in ein melancholisches Harmoniemeer eintaucht, in dem die buntesten Farben im Kopf entstehen. Der Gesang wird verzweifelter. Schon jetzt herrscht eine wesentlich bedrückendere Stimmung als noch auf "Unterm Pflaster...". Aber wenn im Refrain mit wunderbarster, zweiter Stimme noch resigniert wird: "gegen jede deiner Stärken stemmt eine Schwäche", so wird am Ende der Spieß doch umgedreht, "und gegen jede deiner Schwächen stemmt sich eine Stärke". Diese positive Einstellung zieht sich, trotz all der schwermütigen Kost, die uns eher skizzen- und sinnbildhaft zugemutet wird, durchs Album. "Komm lass uns leben! Vielleicht ist alles bald schon vorbei", heißt es da ganz John Keating-like in meinem persönlichen Highlight "Wort auf der Brücke". Und auch, wenn die Texte dich gerade in den Regen stellen, so treibt einen die Musik doch immer wie ein frischer Rückenwind viel zu konsequent nach vorne, als dass am Ende etwas anderes als positive Energie aus den Boxen kommen könnte. Dafür sind die kleinen Melodiebögen einfach viel zu schön. Obwohl ich anfangs recht erschlagen war von der starken Gleichförmigkeit, "Wasser kommt, Wasser geht" ist so ein Album, das die Besonderheiten jedes einzelnen Songs erst mit der Zeit offenbart, bis man sie mitsingt, als wären es die eigenen. Ein ganz persönliches Geschenk, abgeschlossen mit einem ganz besonderen Schmankerl. Dem neu verpackten "Zugehört" vom 2003er Demo. Ich bin entzückt Steffen Reil

 

WESTZEIT (11.2007)

wasser kommt, wasser geht, captain planet bleibt. an besten "ABWÄRTS"-zeiten erinnern c.p., lassen eine zeit aufleben, die vergessen schien, doch plötzlich ist sie da, frisch und unbekümmert, als wäre sie nie weg gewesen. man fühlt sich 20 jahre jünger, voller tatendrang und strürmt nach draußen, um dann doch ernüchtert festzustellen: upps! die dazugehörigen läden sind rar geworden. geht man also doch wieder ins six-pack. doch wenn man die augen schließt und captain planet läuft, ist alles wieder gut.bitores

 

X-MIST (11.2007)

First album by this Emo-Punk band from Hamburg/Germany. 11 songs of Indie-Rock with Punk-roots. Musically this band can be filed directly next to the likes of OMA HANS, TURBOSTAAT, TREND, MUFF POTTER, etc.! German lyrics in a very poetically emotional style...

 

PERSONA NON GRATA (11.2007)

Holterdiepolter, da will es aber jemand wissen! Captain Planet treten auf ihrem Debüt auf die Tube, als wäre morgen schon längst vorgestern und als gelte es, die Welt mittels einem halbstündigen Tonträger zu retten. Und als wäre es die einfachste Sache der Welt, mit einem unglaublich treibenden Schlagzeug und fordernder Stimme Ausstehendes einzuklagen, Situationen zu beschreiben und ohne Rücksicht auf Verluste alles rauszulassen. Mit fragmentarischen Momentaufnahmen eines Feingeistes, die nur mit der Musik wirken, aber gerade in dieser Kombination in einer perfekten Welt die Debatte um die Hinfälligkeit deutschsprachiger Texte beenden könnte. Es passiert nicht oft, dass mich eine Punkrock-Platte mitreißt; ?Wasser kommt, Wasser geht? hat es geschafft. Den Vergleich mit TURBOSTAAT müssen Captain Planet wohl ertragen, aber sie werden wissen, dass sie viel besser sind. Jana

 

OX (10.2007)

Wunderbares Info - drei mal drei Zentimeter ohne Gelaber, mit Tourdaten in das hübsche Digipak geklebt und gut ist. Sehr schön, was die vier Herren von CAPTAIN PLANET hier einreichen. Mit deutschen, stets nachdenklichen und nicht zu verkopften Texten, die zu keiner Zeit unbeholfen, sondern offen und ehrlich wirken, hat man mich bereits nach dem zweiten Durchlauf mit Booklet in der Hand im Sack. Hier trennt sich ja oft bereits die Spreu vom Weizen, bei der doch in letzter Zeit häufiger beackerten Furche namens "deutschsprachige Independent-Musik". Hier: sehr schön gelöst. Es wird gesungen und nicht via Sprechgesang proklamiert, wie es bei TURBOSTAAT recht hart, aber stimmig getan wird. Aber der Barde klingt auch nicht ganz so emo wie bei JUPITER JONES. Dennoch hat man einen groben Anhaltspunkt, nimmt man sich einmal diese beiden Bands vor. Indierock mit viel Herz, Trotz und Melodie - der sicher noch um einiges weiterkommen kann, als bis zum JuZe einen Ort weiter ... Abwechslungsreich arrangiert und gerade mit genug "Rotz" aufgenommen/produziert, um nicht allzu gebügelt zu klingen. Sehr, sehr gute Platte.  Jörg Mechenbier

 

HAMBURGER ABENDBLATT (10.2007)

Sturm und Drang. Punkplatte des Jahres. "Dein Herz tobt wie ein Kind, von Wespen gestochen" singen die Hamburger Captain Planet zu Beginn ihres Debütalbums "Wasser kommt Wasser geht" und beschreiben damit ungewollt die Wirkung ihres Sounds: Euphorisch wütet es in einem, der Schmerz pocht, stolz zeigt man die Verletzung und alles drängt nach Bewegung. In einer knappen halben Sternstunde des Deutschpunk fährt Captain Planet mit elf Songs und 120 Sachen alle Wege des Emotionsirrgartens Leben entlang und landen in der Hafenstraße auf ein Bier mit Freunden. Arne von Zwisterns aus voller Lunge geschriene Großstadtlyrik ist dabei geschaffen, um an den Innenwänden des Herzens zu verweilen und vermischt sich mit der transparenten Produktion zu druckvollen Punkhymnen. Die Gitarren schnell und sägend, die Rhythmusgruppe auf den Punkt. Diese Platte ist voll von hanseatischen Stürmen und dem Drang, sich in die Fluten zu stürzen. christian dittloff

 

GAESTELISTE.DE (10.2007)

Schön, dass es neben MUFF POTTER oder TURBOSTAAT immer wieder Nachschub in Sachen unpeinlichem, deutschsprachigem Punk gibt. Warum solche Bands momentan fast komplett aus Norddeutschland kommen, verstehe wer will? Ist aber eigentlich auch egal. Wenn man seine Band nach einem reichlich uncoolen Superhelden benennt, hat man entweder 'ne Menge ironischen Humor oder eine verdammt gute Platte am Start. Captain Planet haben beides. Mit "Wasser kommt Wasser geht" haben die Jungs mal so eben ein perfektes Debütalbum aus dem Ärmel geschüttelt, das "Vormann Leiss", dem jüngsten Output von TURBOSTAAT, locker das Wasser reichen kann. Und das will was heißen. Gerade mal ne halbe Stunde brauchen die Jungs für ihre elf Songs, nach denen man erst mal wieder Luft holen muss. Ohne doofe Sauf- und Funpunk-Anleihen, also ganz in der Tradition von EA 80 oder den Boxhamstern, lassen es die Hamburger gehörig krachen. Dabei sind Captain Planets Songs nicht nur druckvoll, sondern haben diese Feinsinnigkeit, die anderen Punkbands oft abgeht. Klar verwurzelt im Punk und doch offen für Indie und Pop. So soll es sein. Vor ein paar Jahren noch hätte man das Ganze tatsächlich noch Emo nennen dürfen, was insofern richtig wäre, weil es auf "Wasser kommt Wasser geht" im Kern um Gefühle und Veränderung geht. Ein großes Debüt von einer Band, von der wir sicherlich noch einiges hören werden. Carsten Wilhelm

 

NOICE.CC (10.2007)

Ich habe schon viele Promo-Anschreiben bekommen, aber das von Captain Planet ist mir ein Rätsel. Es besteht aus zwei Zetteln. Auf dem ersten: Hinten: Eine Einführung in das Fach ?Allgemeine Wirtschaftspolitik ? Der neoklassische Arbeitsmarkt?. Vorne: Ein Logo, darunter der Name des Labels, in diesem Fall ?Unterm Durchschnitt? und dazu die viel versprechende Aussage: ?Intro: ?Nein!? Spex: ?Doch? Rolling Stone ?Mhmm??. So weit, so gut. Blatt zwei, noch mysteriöser: ist nur einseitig beschriftet. Mit blauem Kuli an Antje und Andi adressiert. Dann steht da etwas von einer CD von FABIUS LION, dessen Größe, dessen Gewicht, dass er zur Zeit noch ganz viel schläft und ?Liebe Grüße von Katri, Dorig(?) und Joachim?. Nun sitz ich also so herum und grübele. Vielleicht war es ja einfach der falsche Umschlag, der mich da erreicht hat? Doch so leicht lass ich mich nicht abwimmeln. Also kurz recherchiert. Wer ist ?Fabius Lion?? Wikipedia weiß es nicht, Google spuckt nur einen Artikel über ein so genanntes ?Baldwin Project? aus. Selbiges kennt Wikipedia wiederum nicht. Also weitergrübeln. Cd anwerfen. Auf eine Antwort hoffen. Texte studieren. Die Musik langsam richtig gut finden. Irgendwo zwischen MUFF POTTER und TURBOSTAAT verorten. Vielleicht auch neben OMA HANS. Noch mal hören. Über die hymnischen Parts und Zeilen, wie ?Komm lass uns jetzt nicht flüchten, sonst verlieren wir die Musik!? freuen. Dabei ein Logo auf dem handgeschriebenen Zettel entdecken. ?Pharmexx Group?. Das entsprechende Unternehmen im Netz suchen. Ein Marketing-Unternehmen für Pharma-Produkte. Kapitulation macht sich breit. All das passt nicht zusammen. Die Musik bahnt sich derweil ihren Weg ins Unterbewusstsein. Konfusion setzt ein. Es muss der falsche Umschlag gewesen sein. Gibt doch alles keinen Sinn. So ein Dreck. Wäre doch so schön gewesen, wenn sich am Ende alles schlüssig ineinander gefügt hätte. Und so? Alles Mist. Das Promo-Schreiben beweißt doch lediglich, dass die besten Waschzettel gar keine richtigen Waschzettel sind. Oder doch? Bitte um Aufklärung! Freundlichst. Ihr?Alexander Nickel-Hopfengart
P.S. Ach übrigens, die Platte ist die bisher beste deutschsprachige Veröffentlichung des Jahres. Schlicht der Wahnsinn, was die Jungs da abliefern.

 

DIE ZEIT ONLINE (Record Of The Week, 10.2007)

Auch wenn dieses Lob gegen die zehn Gebote der Musikkritik verstößt: ?Wasser kommt Wasser geht? von Captain Planet ist die beste deutsche Punkplatte seit Langem. Von Jan Kühnemund  »Read more

 

 

SELLFISH (Record Of The Week, 10.2007)

Katastrophenalarm: Wirbelstürme verwüsten Gefühlslandschaften, Flutwellen rauschen durch ein Meer von Erinnerungen, und Herzen brennen lichterloh. Doch wie immer in solchen Fällen naht die Rettung in Gestalt von Captain Planet, der noch nie mit einer solchen Dringlichkeit vorgegangen ist!
Es könnte beinahe Absicht sein, dass im Booklet der Platte die Worte ?Kind? und ?Herz? am auffälligsten hervorstechen. Ständig trifft man bei Captain Planet auf Spielzeugläden, Baumhäuser und Bocksprünge. Nicht dass sie vergangenen Zeiten einfach nur verklärt hinterher trauern, vielmehr wird an Euphorie und Abenteuerlust erinnert, die man damals in sich trug. Oder als man noch mit soviel Tatendrang ausgestattet war wie im grandiosen Übersong ?Hundertzwanzig Sachen?! Nach der nicht minder großartigen ?Unterm Pflaster der Strand?-EP, haben die Hamburger nun auf ihrem Debut-Album alle zum Überleben notwendigen Worte in gerade einmal 30 Minuten verpackt. Allein in ?Wespenstich? und ?Ohne Worte? geht es zu Beginn schon so energisch zu, dass Sänger Arne sich fast heiser schreit. Der Sound ist dabei immer noch so rau geblieben, dass die Band auch weiterhin die Jugendzentren des Landes bespielen dürfte. Gitarren rennen um die Wette mit einem scheppernden Bass, und überschlagen sich beinahe vor Spielfreude. Als würden Turbostaat mit mehr Hummeln im Gesäß zu Werke gehen. Aber auch die Blutsbrüder von Matula können als Referenz herhalten. ?Wasser kommt, Wasser geht? ist sicher eines der mitreißendsten Alben der letzten Zeit, da fällt es dann auch kaum ins Gewicht, wenn dem Kapitän auf der Zielgerade ein wenig die Puste ausgeht. Nach dem Hören der Platte möchte man aufgrund von Endorphinüberschuss aufstehen, etwas unternehmen und verändern. Und Veränderung ist ein zentrales Thema dieser Platte ? ein Album gegen das Aufgeben, für das Losreißen und Los rennen, um ein wenig Ordnung in das ?ganze Durcheinander zwischen schwarz und weiß? zu bringen. Und mit den vielen Erinnerungen aus früheren Zeiten stets im Nacken weiter suchen, ?raus aus Straße, Viertel, Stadt und Land, nach Hause ? wo immer das ist!? dominik

 

PLATTENTEST.DE (10.2007)

"das fünfte element": Wie kommt man ausgerechnet darauf, die eigene Band nach dem wohl uncoolsten, politisch korrektesten und umweltbewusstesten Superhelden zu benennen, den die nachmittägliche TV-Landschaft der Kindheit je gesehen hat? Nun wirklich, die überwiegend männlichen Zuschauer konnten das ja wohl trotz des abgefahrenen Gitarrensolos im Vorspann kaum cool finden und haben deshalb die wertvolle, von den Eltern regulierte Fernsehzeit lieber bei Batman, Spiderman, Superman oder dem unvergessenen Freakazoid verbracht. Das waren noch Zeiten, als man sich Samstag morgens gegen 7 Uhr ins Wohnzimmer schlich und vom weichgepolsterten Altar im Form eines Kissens das Remote-Control-Zepter ergriff. Die ohnehin ungeputzten Zähne wurden mit reichlich Schoki und dergleichen aus Mutterns Versteck bombardiert, und mit ein wenig Glück hat Papa beim vorabendlichen Bierchen noch einen Schluck drin gelassen. Was nach heimeligem Hartz-IV-Idyll klingt, haben so oder so ähnlich Millionen von mittlerweile Post-Adoleszenten nicht anders erlebt: diesen grünhaarigen MacGyver-Klon, dessen Boss auch noch eine Frau ist und der nur in Erscheinung treten kann, wenn fünf Kids aus aller Welt ihre Ringe aneinander halten. Diese mystischen Ringe stehen für die vier bekannten Elemente Erde, Feuer, Wind und Wasser sowie für ein fünftes namens Liebe. Das war gestern, heute ist die Hamburger Band Captain Planet das Hauptthema, welche mit "Wasser kommt, Wasser geht" mal eben MUFF POTTER und viele weitere verwandte Kapellen der Republik das Fürchten lehrt und den ewig nötigen Beweis antritt, dass Punk in seiner Existenzberechtigung keinen Hauch eingebüßt hat. Fühlt sich gut an und klingt fantastisch. Elf Songs in gerade einmal etwas über einer halben Stunde. Jeder Track ein kleiner Aufschrei, ein kleines Wachrütteln, eine erhobene Faust. Man denke sich noch vierzig Metaphern mehr, wenn man mag, derweil landet "Wespenstich" längst im Herz und erfreut mit fantastischer Melodie und Gitarrenarbeit. Das ist aber mit sämtlichen Songs des Albums so. Und dazu sprayen Captain Planet Zeilen an sämtliche Innenwände, die dort ruhig noch eine Weile so stehen können: "Und ich les ein Buch, das ich schon gelesen habe / Und ich reiss all die Seiten raus, auf denen steht / Dass wir die gleiche Sprache sprechen." Wie erwachsen und stark dieses Debütalbum daherkommt, überrascht. Konnten doch die Erstlingswerke verwandter und naher Bands aus dem Stand heraus selten überzeugen. Captain Planet machen nichts falsch, werden sich wohl die Hintern wegspielen, um auf sich aufmerksam zu machen und letztlich doch in der Unbekanntheit enden. Man möchte fast wehmütig bei diesem Gedanken werden, hört man sich dazu einen Song wie "Spreu vom Weizen" an, der nicht weniger kickt, als eine gute Millencolin-Single: "Und im Sommer trennt sich die Spreu vom Weizen / Und wir sind mit dabei / Komm wir gehen uns messen / Mit all den anderen." Und jetzt kommt wieder diese hässliche Zeichentrickfigur ins Spiel: "Ihr habt die Macht!" Konstantin Kasakov

 

BROKEN SILENCE (10.2007)

Bereits mit der 2005 erschienenen 7? EP ?Unterm Pflaster Liegt Der Strand? (7? 03819) konnte die Band in der Szene einen Achtungserfolg erzielen. Mit ?Wasser Kommt Wasser Geht? erreichen die Hamburger jetzt das nächste Level. Souverän und in sich geschlossen zeigen die Songs - in hervorragend transparenter Produktion - eine Band, die in die Oberliga des intelligenten deutschsprachigen Indierocks mit Punk- und D.I.Y.- Roots drängt. Treibende, sich umspielende Gitarrenfiguren, eine punktgenaue Rhythmusgruppe, und ein Sänger, der Emotionalität mit Verstand und Sendungsbewusstsein zu verbinden weiß. Dissident bleiben, das eigene Unwohlsein artikulieren und eine Gitarre auch mal gegen den harmonischen Fluss laufen lassen - CAPTAIN PLANET machen auf ihrem Debüt instinktiv alles richtig. 11 Songs, die in punkto sehnsüchtiger Verzweiflung, textlicher Treffsicherheit und gelungenem Songwriting den frühen MUFF POTTER-Alben in nichts nachstehen und Emo-Punk auf der Höhe der Zeit präsentieren. CD im Digipack mit Booklet, LP mit 4c-Innersleeve. Ein erstklassiger Indie-Tipp, für Punkfans ohne Scheuklappen. jan

 

SCHLENDRIAN (10.2007)

Wasser kommt Wasser geht: Stimmt, gilt vor allem für Hamburg. Und da kommen sie her, diese EmoCoreler, die so klingen, wie EmoCore seit jeher zu klingen hat, nur eben auf Deutsch. Und man höre und staune: In diesem Fall funktioniert es sehr gut, kein Stock im Arsch, kein unaushaltbares Selbstmitleid. Musikalischer Konsens, Mainstream der Minderheiten zwar, aber mit einem echten Gespür für die Befindlichkeit der eigenen Leute. andre

 

 

GETADDICTED.ORG (09.2007)

Aus der Asche des in einer Nacht verbrannten Baumhauses steigen Captain Planet mit ?Wasser kommt, Wasser geht? empor. Ein ?Wespenstich? von Album-Erstlingswerk der mitten in die Gehörgänge geht und das Potenzial besitzt, sein Gift in eine Vielzahl von Punkrock-Herzen auszubreiten. Wo sich die ?Spreu vom Weizen? trennt, fahren Captain Planet mit ?Hundertzwanzig Sachen? die ganz große Ernte ein. ?Wasser kommt, Wasser geht? ist trotz schickem Digi-Pack nichts zum ?Sammeln und Stapeln?, sondern zum mitsingen, tanzen und gut fühlen. Vier Nordlichter sind bereit zum ?Auftauchen um Luft zu holen?, mit reichlich Lärm durch das Land zu ziehen. Es riecht weder, noch stinkt es nach scheitern, sondern nach einer langen, langen Vollwertzeit. Heute ist der 24. September, zwei Tage war es draußen noch mal angenehm warm, ganz ohne Regen, die Heizung auf null zurückgedreht. Und irgendwo an einer Stelle dieser Platte, erhebt sich der Gedanke, dass ?Wasser kommt, Wasser geht?, aber Captain Planet bleibt. Ein kleiner Schritt vor, Schulter an Schulter, mit dem Zeigefinger in der Luft, hier geht so einiges. Also liebe Leute, ?Zugehört?! mathias

 

MATTER OF FACT FANZINE (09.2007)

Hauruck die Waschfrau war's da. Nichts ahnend schaut man mal eben auf die Homepage und ohne Vorwarnung strahlt einem ein neues Design entgegen. Direkt wird mir klar, es ist da: Das neue Album. Gut, viele werden sich denken, was zur Hölle, und dementsprechend mit " Captain Planet " lediglich eine bescheuerte Zeigefinger-Sendung aus den Neunzigern assoziieren. Folglich werde ich die Band im Schatten der Superökologie mal in ein paar Sätzen erläutern.
" Captain Planet " ist eine Deutschrock-Band aus dem Dunstkreis des Labels " Unterm Durchschnitt ". Ab 2003 kursieren die ersten Demos der Band. Damals noch mit Recht dürftigem Sound aber großartigem Potential, wie z.B. der Song " Eingekehrt " beweist. 2004 kam dann die nächste Demo mit " Tod in der Heide " fährt die Band einen konsequenten Kurs. Ein eindrucksvoll leidenschaftlicher Song, dessen Text schon beim ersten Hören melancholische Befindsamkeit herauf beschwört. Passend dazu malt das Musikvideo einen rastlosen Hintergrund dazu. Ihren Durchbruch (wenn man das bei einer Band diesen Bekanntheitsgrades überhaupt so nennen darf) hatten " Captain Planet " mit dem Titel " Baumhaus " von der, ausschließlich als 7" erhältlichen EP " Unterm Pflaster der Strand ".
Der Sound der Band wirkt recht lärmig und aufbrausend, was bei genauerem hinhören einer Wildwasser Tour gleicht, passend zum Titel der neuen Platte " Wasser kommt Wasser geht ". Ein konsequent rasantes Tempo, mit markanten Melodien und hoffnungsvollem und immer etwas melancholischem Gesang. Die massigen Allegorien in den deutschen Texten wirken stets klar, auch ohne dass man sich den Kopf darüber zerbricht was der werte Herr Sänger ums verrecken nochmal damit gemeint hat. Vergleiche zu ziehen fällt dementsprechend schwer. "Captain Planet" machen vor allem ehrliche Musik, ohne intelektuelles Gehabe, ohne Scheinattitüden, nicht prätentiös und gespielt, dafür persönlich, befreiend und trotzdem mit Arsch. Gutes Beispiel auf der neuen Platte: " Hundertzwanzig Sachen ". Dort heißt es, neben etlichen weiteren zitierwürdigen Zeilen: " Hast deinen Schneid verkauft, für 50 Cent. Jetzt stehst du im Regen. Nass bis auf die Haut, suchst du den Schlüssel für die Tür, die sie zugehämmert haben mit 20cm langen Nägeln. "
Generell ist " Captain Planet " jedem zu empfehlen, der kein Interesse an glattpolierten Imagebands hat und auf der Suche nach dem Notnagel im deutschen Musikbusiness ist. Dafür spricht nicht nur die Musik an sich. Das Artwork, das vinylfreundliche Marketing und die mehr als fairen Preise. Schreit in jedem Fall nach Support.
Wer das Teil unbedingt haben möchte, sollte vorerst auf einem der Konzerttermine der zur Zeit laufenden Tour vorbeischauen. Ansonsten geht der Verkauf bei grrr Mailorder am 05.10.2007 los.
Basti


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