The Kids In Misery Split. Reviews
OX (04.2009)
Ein Split-Realease im besten Sinne: Vier Bands teilen sich eine Platte, die über zwei Labels rauskommt. Wie Freundschaft auf Vinyl gepresst, ist diese Platte eine schön verpackte und runde Sache. MIKROKOSMOS 23 aus Meißen machen netten Emorock mit deutschen Texten und sind eigentlich die perfekte Schnittmenge aus allen bekannten emotionalen Punkbands aus dem Norden.
Die mir bisher unbekannten PLANKE aus dem Saarland sind die kleine Überraschung, und wenn man sich die miese Aufnahmequalität mal wegdenkt, ist ?Kreide auf Asphalt" ein echt schönes Lied, das nach CAPTAIN PLANET klingt, aber eben PLANKE ist. MATULA klingen wie immer und wie immer cool. ?Komm rein Kollege Zukunft" ist wohl das fehlende dritte Lied der NEIN NEIN NEIN-Split-LP, gibt aber auch hier ein gutes Bild ab und lässt hoffen, dass das nächste Release mal wieder ein Album ist. CAPTAIN PLANET runden die Sache ab und covern einfach sich selbst. ?Eingekehrt", einer meiner CP-Lieblingssongs, klingt in Pop-Gewand und mit Hammondorgel erst ungewohnt, aber angenehm anders.
Eine Split-10", die vor allem PLANKE etwas in die Öffentlichkeit rücken könnte. Christoph Schulz
VISIONS (03.2009)
benannt nach dem befreundeten label/zine Kids In Misery, vereint dieses auf unterm durchschnitt veröffentlichte projekt überdurchschnittlich viele bands auf einer split-EP.
die hamburger matula eröffnen die b-seite mit "komm rein kollege zukunft". ein starker song der zeitstrafe-band, der sich nicht auf indie- oder punkrock festlegen lassen möchte. gefolgt wird er vom beitrag der kollegen captain planet. die ebenfalls aus der hansestadt stammende band legt einen song aus den ersten tagen vor. neu aufgenommen und mit dem hamburger youth-crew-chor eingesungen, scheint sich das ten-inch-vinyl bei "eingekehrt" etwas schneller als mit 45 umdrehungen pro minute drehen. die a-seite des so genannten quattro-splits ist mit beiträgen unserer ehemaligen demo-des-monats-band mikrokosmos 23 und planke gefüllt. in "gegen die nacht" machen die aus meißen stammenden mikrokosmos 23 einmal mehr lust auf ihre in punk und postcore gepackte, zornige melancholie. mit ihrem enthusiasmus erinnern sie an ähnliche muff-potter- oder at-the-drive-in-momente. plankes "kreide auf asphalt" wirft mit seiner wirklich haarsträubenden soundqualität leider einen dumpfen, kleinen schatten auf die ansonsten stimmige und gelungene zusammenstellung deutschsprachiger bands mit punkattitüde. für die auf 500 exemplare limitierte, überaus schön gestaltete EP werden sich vermutlich rasend schnell abnehmer finden und glücklich machen lassen. matthias möde.
TRIGGERFSIH (03.2009)
Nein, Kids In Misery ist keine Non-Profit-Organisation für notleidende Kinder, und diese 10-Inch ist keine Benefiz-Platte. Was nicht bedeuten soll, dass niemand etwas davon hat. Denn zunächst mal haben sich hier vier befreundete Bands zusammengefunden: MIKROKOSMOS23, PLANKE, MATULA und CAPTAIN PLANET konnten sich hier erstmals und mit je einem Song eine Vinylscheibe teilen. Herausgebracht wurde diese von dem jungen Hamburger Label namens (achtung, jetzt kommt?s) Kids in Misery.
Zusammen mit den Kölner Kollegen von Unterm Durchschnitt hat man sich hierbei große Mühe gegeben, etwas Feines für Fans und Plattensammler auf die Beine zustellen. Das fängt bei der Entscheidung an, diese Mini-Compilation ausschließlich als Vinyl zu veröffentlichen, und das hört bei der schicken Covergestaltung lange nicht auf.
Da ist ja schließlich noch die Musik: deutschsprachiger, emotionaler Punk. Da die vier Bands ähnliche musikalische Interessen verfolgen, klingt ihr gemeinsames Werk überraschend organisch. Los geht es mit MIKROKOSMOS23 und ?Gegen die Nacht?, in dem gut eingesetzte Tempowechsel dafür sorgen, dass der flotte Emo-Ritt nicht zu reibungslos verläuft. Es folgen die Saarländer von PLANKE mit ?Kreide auf Asphalt?, welches soundmäßig etwas (gewollt?) dumpf daher kommt, dafür aber mit einem rätselhaft stolpernden Rhythmus verblüfft. MATULA steuern das kurz und knappe ?Komm rein, Kollege Zukunft? bei, bevor CAPTAIN PLANET mit ?Eingekehrt? und einem mitreißendem Chor das große Finale dieses kleinen Emo-Spektakels liefert.
Von der Kids In Misery Split 10-Inch gibt es nur 500 Exemplare, und da sie bereits seit letztem Dezember auf dem Markt ist, wird es langsam Zeit. Lars Schneider
SELLFISH.DE (02.2009)
Es gibt Veröffentlichungen da sagt bereits das Format schon einiges aus. In Buchstaben und Zahlen: 4-Split-10-Inch. Hallo? Da leuchtet einem einfach ganz groß D.I.Y. entgegen. Mit Geld verdienen hat so etwas jedenfalls nichts zu tun, eher mit Leidenschaft, Herzblut und Freundschaft. Keine Frage, hier sind Überzeugungstäter am Werk und keine Marketingstrategen oder hat im Plattenladen schon mal jemand eine 4-Split von Bon Jovi, Europe und wie solche Schergen eben heißen, gesehen? Nette Vorstellung aber die Realität sieht bekanntlich anders aus. Zum Glück, denn deswegen ist ein solches Format denen vorbehalten, die es mit Liebe besetzen. In diesem Fall haben sich die beiden Kleinstlabels Kids In Misery und unterm durchschnitt zusammengetan und liefern einen Status Quo, was im Moment so geht in der Schrammelpunkecke der ersten deutschen Heartcore-Liga, während Katzenstreik & Co. gerade Pause machen. Es geht so einiges: Während sich befreundeten Captain Planet und Matula bereits seit gut zwei Jahren jedes Wochenende gegenseitig von der Tabellenspitze kicken, haben sich Mikrokosmos 23 im Vorjahr mit ihrem Album ?Als wir jung waren ist jetzt? steil nach oben katapultiert. Planke haben als Aufsteiger zumindest auf dieser Veröffentlichung noch etwas mit dem Sound zu kämpfen, aber auch da lassen sich bereits kommende Glanztaten erahnen. ?Kreide auf Asphalt? heißt ihr Beitrag und auch wenn einem das textlich schon recht bekannt vorkommt, kann man sich das gut vorstellen auf den Ohren beim langen Fußmarsch nach Hause mit dem letzten Bier in der Hand. Mikrokosmos 23 steuern ?Gegen die Nacht? bei, das mit seiner Vielseitigkeit und seinem ungestümen Charakter auch gut auf ihr bereits erwähntes Debüt gepasst hätte. Auf der anderen Seite gibt es wie gewohnt Vollgas. Matula liefern mit ?Komm rein Kollege Zukunft? einen nicht ganz unbekannten Hit ab und zum Schluss katapultieren Captain Planet mit ?Eingekehrt? eines ihrer ältesten Stücke mit Orgel (!) und einem bombastischen Chor aus Freunden in eine neue Liga. Ein auf 500 Stück limitiertes und wunderschön aufgemachtes Kleinod - für Jäger und Sammler. Sebastian Gloser
GET ADDICTED (02.2009)
Hatte da etwa jemand Angst, dass die ?Kids-In-Misery?-Split nach dem ersten Hören als Glasuntersetzer oder Frisbee-Scheibe missbraucht werden könnte? Oder warum ziert die schicke 12-Inch den belehrenden Hinweis ?Zur Schonung bitte vor Staub, Erwärmung und Feuchtigkeit schützen. Genau senkrecht oder auf glatter Unterlage waagerecht liegend aufbewahren?. Liebe Leute, der Inhalt ist mehr als gut genug, um nachhaltig vorsichtig und behutsam mit dieser Vinyl-Scheibe umzugehen Da wären zunächst Mikrokosmos 23, die vehement und voller Inbrunst ?Gegen die Nacht? anspielen. Angeführt von einem zwischen heimeliger Geschichtenerzähler-Stimme und wütenden Antifa-Demo-Aufrufen hin und her wechselnden Gesangsorgan. Es folgen Planke, Kopf voraus dem nächsten Akkord entgegen stürmend, dabei aber von einer Soundqualität aus der Rille geworfen werden, die ungefähr so schmeckt wie ?Kreide auf Asphalt?. Kurze Verschnaufspause, Platte umgedreht, Nadel neu justiert und Matula zugehört. Ein phänotonaler Wellenritt im Nordseesturm. Der Soundtrack für alle Ausreißer, Außenseiter und Heimatlose, denen nichts mehr fehlt, als ein ernst gemeinstes ?Komm rein Kollege Zukunft?. Das Mindest-Maß an überzeigenden Lieder ist bereits erreicht, da wird noch auf einen letzten Aufsacker bei Captain Planet ?Eingekehrt?, die als gute Gastgeber in ihrer Alte-Zeiten-Schatzkiste gekramt haben. Was schon in den ersten zwei Song-Dritteln als musikalisierte Herz-Rhythmus-Maschine funktioniert, verbreitet zum choralen Ende hin defibrillatorische Energieschübe. The Kids Are Alright, schuld ist die erwachsene Gesellschaft. Jung bleiben, Punkrock hören!
CRAZEWIRE.DE (02.2009)
Unterm Durchschnitt setzt ein Freundschaftsprojekt um. Auch wenn man im Hause des Indie-Labels eher skeptisch gegenüber Split-Veröffentlichungen ist, veröffentlichen die Kölner nun mit ?Kids In Misery? direkt vier Bands auf einmal. Dabei ist die persönliche Verbindung unter Musikern und Realisatoren der Hauptgrund, für diese streng limitierte 10 Inch Vinyl, die so zudem einen Einstieg in den oft nachdenklich lärmenden Kosmos Unterm Durchschnitt ermöglicht. Die haben auf jeden Fall früher viel Hot Water Music gehört. Mikrokosmos 23 rocken zum Auftakt der EP ?Gegen Die Nacht? und grölen für meine Begriffe ein bisschen viel. Im Mittelpart wird?s ruhig, kennt man und stört nicht weiter, aber muss man auch nicht haben. ?Wenn sie bloß nicht reden würden / wenn sie bloß nicht lachen würden?, steigert es sich zum krächzenden Ende. Da machen Planke durchaus schneller Freude, auch wenn ?Kreide Auf Asphalt? eher unvorteilhaft dumpf aufgenommen wurde. Punk Rock in wenigen Minuten und immer ein bisschen neben der Spur. Auch wenn das hier soweit ganz ordentlich abgeliefert ist, finden die wirklich großen Momente eher auf der zweiten Seite statt. Beiläufig erzählen Matula dir da eine kleine Geschichte. Lässig zupackende Schrammelgitarre und ein paar Zeilen zum Mitsingen und Mitdenken. ?Ich kam von weit her / und ich habe nicht viel Zeit / also merk dir das hier / nichts wird so wie es bleibt?, sagt er also, der Titel gebende Kollege Zukunft. Muss man sich nun davon angesprochen fühlen? Ja, muss man: ?Und plötzlich ein Gedanke / der Typ da eben / der meint dich.? Auch Captain Planet wissen, wie es ist, wenn irgendetwas fehlt. ?Heut sind alle schon verplant / und wir so gescheit?, bittere Erkenntnis in aufbegehrende Gitarre verpackt. So direkt und unmittelbar wie diese B-Seite klangen auch die Herren von Kettcar und Tomte irgendwann einmal. Nicht nur Deutschpunks und Vinyl-Junkies dürfen sich über eine bunte Platte deutschsprachiger Musik freuen, die belegt, dass man mit dem Abgesang auf dem hiesigen Underground noch ein bisschen warten kann. bastian
TWISTED CHORDS (02.2009)
Wahnsinn! Vier der derzeit besten deutschen Bands im Spannungsfeld Emo/Punk/Hardcore vereint auf einer 10?. Das Ding ist eh ein Goldstück, wunderschön, liebevoll und aufwendig aufgemacht, im besten Format der Welt und mit exklusiven Songs aller Beteiligten. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben! Captain Planet sind nach ihrem Wahnsinnsalbum immer noch auf der Überholspur und schaffen weiterhin den perfekten Spagat zwischen (melodischem) Punkrock mit Emo-und Indie-Kante und tollen deutschen Texten, Mikrokosmos 23 hatte ich kürzlich erst mit ihrem Album abgefeiert und auch dieses Mal beweisen sie, dass Escapado keine Ausnahmeerscheinung sind, Matula machen klasse deutschsprachigen Punkrock mit Emo-Touch, kennt man auch schon von diversen Platten und Planke aus dem Saarland haben hier zum ersten Mal auf schwarzem Gold veröffentlicht und legen hoffentlich bald nach: auch hier gibt`s klasse Sound zwischen Punk, Emo und Hardcore. Ich sag mal: ganz heißer Tipp in verdammt kalten Wintertagen!
MAINSTAGE (02.2009)
Kids In Misery, das ist ein blutjunges Label aus Hamburg. Die Platte, über die ich im Folgenden ein wenig berichten möchte, trägt den Aufdruck ?kim #004″, es handelt sich also erst um die vierte Veröffentlichung. Zusammen mit den Kollegen von Unterm Durchschnitt und den Bands Mikrokosmos 23, Planke, Matula und Captain Planet wird eine Split-Vinyl im 10″-Format auf den Markt gebracht, die auf alles andere als das große Geld aus ist. Im Mittelpunkt steht nämlich die Leidenschaft - Das sagt nicht nur das Herz im Kids In Misery-Logo aus. Auch beim einleitenden Text im Booklet zur Platte schüttet DIY-Labelmacher Lars den beteiligten Bands das Herz aus und als Hörer beginnt man, zu verstehen, was der Antrieb für die ganze Sache ist: Freundschaft.
Aber wie kommt es denn nun zu dieser familiären Platte, was bringt die Bands zusammen? Zwei der beteiligten Künstler sind sowieso im Doppelpack ein Begriff, Captain Planet und Matula sind häufig gemeinsam auf Tour. Labelbetreiber Lars ist gut und gerne mit den Bands als Tourbegleiter unterwegs. Und als er mit Matula 2006 auf Tour war, stieß er auf eine Band, die genauso neugeboren war, wie sein Gedanke ein Label zu gründen. Der Name dieser Band war Planke und wie man mit dieser Platte merkt, ist aus der Eingebung nun etwas Handfestes geworden - Sogar so handfest, dass auch die befreundete Band Mikrokosmos 23 noch mit auf das Label und auf diese Split passt.
Musikalisch greifen die Songs wunderbar ineinander, allesamt der Kategorie des Punk zuzurechnen: Verzerrte Gitarren und schrammelige Sounds stehen auf dem Programm. Die Musik kommt aber nicht ?hart? rüber, da die Texte von Emotionen, Ungewissheit und Verzweiflung geprägt sind. Um vergleichbare Bands zu nehmen: Escapado und auch die vor kurzem getrennten peters. verfolgen den gleichen Weg. Was man negativ anrechnen kann, ist die teilweise etwas maue Soundqualität, besonders Planke klingen so, als ob man da eigentlich noch mehr rausholen könnte.
Die vier Titel der Vinyl lauten wie folgt: A-Seite: Mikrokosmos - Gegen Die Nacht und Planke - Kreide Auf Asphalt. B-Seite: Matula - Komm Rein Kollege Zukunft und Captain Planet - Eingekehrt.
Wer ein Exemplar dieser Platte abgreifen möchte, sollte nicht lange zögern. Auf 500 Stück ist die Split-Vinyl limitiert. Es lohnt sich wirklich - Für den winzigen Betrag von 8? hat man dann ein Goldstück im Plattenschrank, das den Anfang einer wahrscheinlich nicht unbedeutenden Labelgeschichte schreibt. chrissie
LISTEN TO IT NETWORK (02.2009)
Der nette Lars von Kids In Misery Records war fleißig und beschert uns eine 4 Way 10? Split, auf der je ein Song von CAPTAIN PLANET, MATULA, MIKROKOSMOS23 und PLANKE vertreten ist.
Auf der A Seite starten MIKROKOSMOS mit dem Song ?Gegen die Nacht?, der nahtlos dort anschließt, wo ihr Album ?ALS WIR JUNG WAREN IST JETZT? aufhörte. Die Jungs aus Meißen spielen unglaublich abwechslungsreichen und energiegeladenen PostHardcorePunk, der mit Druck aus den Boxen rockt. Das Wechselspiel aus Laut und Leise beschert uns eine atemberaubende Achterbahnfahrt, die wirklich Spaß macht.
Weiter geht es im Anschluss mit PLANKE aus dem Saarland, die das erste Mal in Erscheinung treten. Ihr Song ?Kreide auf Asphalt? lässt die Beine gleich lostanzen. Der Refrain ?... All das, was wir uns schworen, wohin wir noch wollten, mal ich dir mit Kreide auf Asphalt. Und wenn dann schon morgen der Regen kommt, spült er uns weg.? steigert sich zum Hit. Leider ist der Sound jedoch recht basslastig, was den sonst sehr schönen Song etwas trübt.
Auf der B Seite legen sich MATULA mit dem Song ?Komm rein Kollege Zukunft? ins Zeug. Der Song war ursprünglich für ihr letztes Album ?KUDDEL? geplant, hat es aber nicht mehr auf die Platte geschafft. Zum Glück hat er nun doch noch seinen Platz gefunden und kann sich im Glanz präsentieren.
Den Abschluss findet die Scheibe mit dem Song ?Eingekehrt? von CAPTAIN PLANET, die einen mit ihrem emotionalen Punkrock noch mal richtig in Schwung versetzen. ?Eingekehrt? ist der erste Song, der jemals von CAPTAIN PLANET geschrieben wurde. Das gute Stück wurde extra für die Split noch einmal neu eingespielt und mit einem unglaublich coolen Outro-Chor versehen, in dem ein Haufen Freunde kräftig mitsingen ?alles was zählt / ist zu finden / im Herzen / wann immer es fehlt / für alle Zeit / im Herzen / zu finden / was immer uns fehlt? . Somit findet diese gelungene Split 10? ein sauberes Ende.
Wie bei allen Kids In Misery Veröffentlichungen sticht auch diese 10? Split mit ihrem Artwork hervor.
DURCHDES WELT (02.2009)
Das vierte Release aus dem Hause Kids Of Misery kann man als ein Geschenk an Freunde betiteln. Vier Bands, die nicht nur musikalisch eng zusammen stehen. Ihre schmucke Split 10inch könnte liebevoller nicht gestaltet sein. Das ?herausgetrennte? Foto zeigt eine Kindergruppe mit ?aufklebten? Erwachsenenaugen. Diese Collage dürfte jeder für sich selbst interpretieren können.
Eingesteckt ist ein gefaltetes Textheftchen. An dieser Stelle gibt es neben den Texten der vier Bands, Infos zu den Songs und eine liebevolle Message von Lars (Kids in Misery) an seine befreundeten Bands.
Das ist Emo, ohne Schreien des Schreiens wegen oder hippen Klamotten.
Hier spiegelt sich das Feuer von der herrlichen Mid 90ies Zeit wieder. Post Punk mit melancholischen/verzweifelten Momenten. Keine Selbstaufgabe, dafür klingt der Sound der Bands auf dieser Split 10inch dann doch am Ende wieder viel zu positiv. Ein Ventil, der zu verarbeitenden Gefühle dürften sich in den Texten und der Musik gefunden haben?..
Die Lyriks beinhalten diverse Stellen, welche mich nachdenklich gestimmt haben. Zeilen, die mich an Geschehnisse und offene Fragen erinnerten. Selten haben ich Texte so aufgesogen wie diese. Ich möchte hier einige Zeilen zitieren:
Planke ?Kreide auf Asphalt
..Mit einer Leine um den Hals traut man sich weitere raus als ohne. Worans liegt hat man mir leider nie erzählt?
Matula ? Komm rein Kollege Zukunft
?Die Fragen bleiben da und tanzten durch die Luft, keine Ahnung was das sollte.
Und plötzlichein Gedanke:
Der Typ da eben, der meint dich?.
Mikrokosmos 23 ? Gegen die Nacht
..Ein Licht das nie erlischt wenn es das wirklich gäbe wäre ich jetzt glücklich?..
Captain Planet ? Eingekehrt
..Alles was zählt ist zu finden im Herzen wann immer es fehlt für alle Zeit im Herzen zu finden was immer uns fehlt?.
Planke welche mir bis dato unbekannt waren, konnten mich mit ihrem Beitrag sehr überzeugen. Stilistisch liegen sie zwischen Matula und Captain Planet.
Post Punkt mit EmokanteMatula veröffentlichen mit ?Komm rein Kollege Zukunft? einen Song aus der ?Kuddel- Session, welche es nicht mehr auf ihr Debüt schaffte. Mikrokosmos23haben extra einen neuen Song aufgenommen, welcher in ein ähnliches Fahrwasser ihrer letzen Veröffentlichung schwimmt. Klasse Mid 90ies Emopunk Sound, meine Kragenweite. Der ersten Yage 7inch nicht unähnlich. Captain Planet haben mit ?Eingekehrt? ihren ersten geschrieben Song überhaupt neu aufgenommen.
So schön können knapp 12 Minuten Musik sein. Wenn man soviel Liebe rein steckt, muss am Ende auch was ganz feines rauskommen ??